Der Stilbegriff Bluesrock beschreibt die Verbindung aus Blues und Rockmusik. Die Anfänge des Genres gehen auf Mitte der 1960er Jahre zurück, als Bands wie die Rolling Stones Einflüsse von Bluesmusikern wie Elmore James, Howlin' Wolf und Muddy Waters in ihre Musik einführten. In den frühen 1970er Jahren ging der britische Bluesrock in den Hardrock und der amerikanische Ausläufer in den Southern Rock über.
Stil[]
Obwohl zwischen Rock und Blues historisch eine enge Verbindung besteht, kristallisierte der Bluesrock sich nicht vor den späten 1960er Jahren als eigenes Genre heraus. Typisch waren Improvisationen auf Schemata des Blues und des Boogie Woogie mit dominantem Leadgitarristen und einem härteren und Riff-dominierteren Spiel im Vergleich zum traditionellen Chicago Blues. Die klassische Bluesrockformation ist das so genannte Powertrio mit E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug. In vielen Fällen ist der Gitarrist zugleich Sänger.
Beispiele für Bluesrock sind Creams "Crossroads", eine Adaption von Robert Johnsons Stücken "Cross Road Blues" und "Travelling Riverside Blues", sowie die Yardbirds-Version von Howlin' Wolfs "Smokestack Lightning", aber auch ZZ Top gehört dazu mit z.B. dem Stück "La Grange". Musikalische und lyrische Elemente des Blues werden in ein Rockmusik-Tempo übertragen und um Gitarrensoli erweitert.
Britischer Bluesrock[]
Der ursprüngliche Bluesrock war britischer Herkunft. Musiker wie Alexis Korner und John Mayall gründeten Bands, die als Ausgangspunkt für baldige Genrevorreiter wie Free, Savoy Brown und der ersten Besetzung von Fleetwood Mac dienten. Weitere Säulen des britischen Bluesrocks waren Robin Trower sowie Rory Gallagher, der eigentlich aus Irland stammte.
Die Yardbirds als Keimzelle des britischen Stils[]
Einer der wichtigsten Vertreter des Bluesrock war Eric Clapton, der seit Mitte der 1960er mit seinem Teilhaben an den Yardbirds, der Supergroup Cream sowie Derek and the Dominos und seiner anschließenden Solokarriere wegweisend für die Etablierung des Bluesrock als massentaugliche Musikrichtung war. Bluesrock war dabei allerdings nur einer von mehreren Stilen, die von diesen Bands gepflegt wurden.
Einen weiteren wichtigen Beitrag in den späten 60er Jahren leistete Jeff Beck, ein weiteres Exmitglied der Yardbirds, als er mit seinem hartkantigen Stil in Großbritannien und den USA Erfolge feiern konnte. An der von ihm gegründeten Jeff Beck Group waren ein junger Rod Stewart als Sänger und ein noch jüngerer Ron Wood als Bassist beteiligt.
Jimmy Page verließ die Yardbirds um die New Yardbirds zu formieren, die kurze Zeit später unter dem Namen Led Zeppelin bekannt wurden. Led Zeppelins früheren Alben enthielten mehrere typische Bluesrock-Stücke, so zum Beispiel "I Can't Quit You Baby" vom Debüt. Später besann man sich allerdings auf die Fortführung des Hardrock, an dessen Gründung man beteiligt gewesen war und der sich später als Wegbereiter für den Heavy Metal erwies.
Die meisten Bluesrock-Bands taten es ihnen mit dem Übergang zum Hardrock gleich oder lösten sich auf. Nur wenige Bands wie Foghat und Humble Pie betätigten sich zunächst weiter im Bluesrock, bis in den späten 1970ern mit Aufkommen des Punkrock kein Publikum dafür mehr vorhanden war.
Amerikanischer Bluesrock[]
Als amerikanische Pioniere lassen sich Johnny Winter, Paul Butterfield sowie Canned Heat anführen. Das virtuose bluesige Spiel von Jimi Hendrix mit seinen beiden Powertrios The Jimi Hendrix Experience und The Band of Gypsys hatte einen gewichtigen und bleibenden Einfluss auf die Entwicklung des Bluesrock, insbesondere im Bereich der E-Gitarre. Hendrix war bereits seit den frühen 1960ern an mehreren R&B- und Soul-Formationen beteiligt gewesen.
Ab Beginn der 1970er Jahre näherte sich der amerikanische Bluesrock dem Countryrock an, um mit ihm zum Southern Rock zu verschmelzen. Beispiele hierfür sind The Allman Brothers Band, Black Oak Arkansas, Lynyrd Skynyrd, Molly Hatchet und ZZ Top.
Eine Renaissance erlebte des Genre in den 1990ern mit bis heute anhaltender Tendenz. Die Liste der Interpreten, die teilweise mit beachtlichem Erfolg ihre Stücke in der Tradition des Bluesrock veröffentlichen und live darbieten, ist lang und umfasst unter anderem Tracy Conover, Kenny Wayne Shepherd, The Mods, Jonny Lang, Tommy Castro, Big Sugar, Anthony Gomes, The Black Crowes, The Black Keys, The White Stripes, Joe Bonamassa und Corby Yates.
Andere Länder[]
Auch wenn die Szene in Europa nicht besonders bekannt ist, ist der Bluesrock in Argentinien besonders erfolgreich, wo er die sogenannte Rock Nacional-Szene ab den 1970er Jahren bis heute dominiert und eine Vielzahl von Bands beeinflusst hat. Die bekanntesten Vertreter des argentinischen Bluesrock sind Luis Alberto Spinetta, Pappo, Memphis La Blusera, La Mississippi und Patricio Rey y sus Redonditos de Ricota, wobei letztere auch Hardrock-Elemente aufweisen.
Vertreter[]
AC/DC • Achim Reichel • Alex Harvey • Allman Brothers Band • Alvin Lee • Animals, the • Aynsley Lister • Bad Company • BBM • Black Cat Bone • Black Keys, the • Blues Company • Blues Explosion • Blues Project • Blueskraft • Bonnie Raitt • Canned Heat • Chicken Shack • Climax Blues Band • Clutch • Cream • Engerling • Eric Burdon • Eric Clapton • Fabulous Thunderbirds, the • Fleetwood Mac • Frank Diez • Gary Moore • George Thorogood • Guns N’ Roses • Humble Pie • Janis Joplin • Jeff Healey Band • Jesse Ballard • Jim Kahr • Jimi Hendrix • Joe Bonamassa • John Butler Trio • John Campbell • John Hiatt • John Mayall • Johnny "Guitar" Watson • Johnny Winter • Jonathan Blues Band • Jonny Lang • Julian Sas • Jürgen Kerth • Kenny Wayne Shepherd • Kevin Coyne • Led Zeppelin • Mickey Jupp • Monokel • Passat • Paul Butterfield Blues Band • Pee Wee Bluesgang • Peter Green • Popa Chubby • Rob Tognoni • Robben Ford • Rolling Stones • Rory Gallagher • Ry Cooder • Stan Webb • Status Quo • Steamhammer • Stevie Ray Vaughan • Taste • Ten Years After • Them • Van Morrison • Walter Trout • White Stripes, the • Yardbirds • ZZ Top