Ethereal (engl. ethereal = „ätherisch“), seltener „Ethereal Wave“ oder fälschlich „Etheric Wave“ genannt, ist eine in den USA verbreitete Bezeichnung, die mitunter sinnverwandt zu Dark Wave verstanden wird. Klassifiziert werden damit unter anderem verhallene Gitarrenklänge in Zusammenspiel mit weiblichem Gesang. Aber auch rein elektronisch arrangierte Stücke mit starken Ambient-Einflüssen oder Kompositionen, basierend auf klassischem Instrumentarium wie Flöten oder Violinen, werden unter diesem Begriff zusammengefasst. Die Musik gilt allgemein als sphärisch, verhalten und weltentrückt, wodurch sie den Namen „Ethereal“ erhielt.
Die ersten Bands, darunter Black Tape For A Blue Girl (Ashes in the Brittle Air, 1989) und This Ascension (Tears in Rain, 1989), starteten in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre in den USA. Labels wie Projekt Records und Tess Records widmeten sich im kommenden Jahrzehnt dem Ethereal und nahmen Gruppen wie Lycia, Love Spirals Downwards oder Trance to the Sun unter Vertrag. Überlagerungen gibt es insbesondere mit Shoegazing, einem Genre, das sich etwa gleichzeitig in England herausbildete und mit Bands wie Slowdive oder Ride in etwa der Mitte der 1990er Jahre seinen Höhepunkt erreichte. Essentielle Bedeutung hatte dabei die Musik der frühen Cocteau Twins, da sie für beide Richtungen, Shoegazing und Ethereal, als Inspirationsquelle diente.
Ethereal ist grundsätzlich mit der im deutschen Sprachraum verbreiteten Bezeichnung „Heavenly Voices“ (zu Deutsch: „Himmlische Stimmen“) gleichzusetzen, die Anfang der 1990er Jahre als reiner Marketingbegriff kreiert wurde und anschließend bei einer fünfteiligen Compilation-Serie zur Anwendung kam.
Bedeutende Vertreter[]
Autumn’s Grey Solace • Black Tape For A Blue Girl • Chandeen • Frolic • Love Spirals Downwards • Lycia • Siddal • Soul Whirling Somewhere