Martial Industrial, auch Military Pop genannt, ist ein Post-Industrial-Genre, das sowohl auf Klassik- als auch auf Dark-Ambient-Elemente zurückgreift und diese mit Marschrhythmen kombiniert.
Das Genre hat seine Wurzeln bei Gruppen wie Laibach (Ti, Ki Izzivas, Neue Akropolis), In the Nursery (Breach Birth, Arm Me Audacity) und Jordi Valls/Vagina Dentata Organ (Triumph of the Flesh), aber auch SPK, die bereits in der Mitte der 1980er mit Militärtrommeln, Filmmusik- und Orchestralsamples experimentierten und die spätere Martial-Industrial-Bewegung vorwegnahmen. In den 1990ern begannen europaweit Projekte wie The Moon Lay Hidden Beneath a Cloud, Dernière Volonté (Le feu sacré, Les blessures de l’ombre) oder Regard Extrême damit, dieses Konzept fortzuführen. Letztlich ging das Genre „in seiner Gesamtheit aber an seiner inhaltlichen und musikalischen Limitierung zugrunde“.
Aufgrund der Kriegsthematik in der Musik und der Covergestaltung einiger Alben, die dem Stile Leni Riefenstahls teilweise nachempfunden wurden, werden Vertreter des Martial Industrial oft ideologisch als rechtsorientiert kritisiert, was aber – abgesehen von einzelnen sich offen zu rechtem Gedankengut bekennenden Bands und Musikern wie Von Thronstahl und Michael Moynihan – an der starren Ästhetik von Militärkleidung und weniger in den Texten, Handlungen oder Absichten der Künstler zu sehen ist.
Vertreter[]
A Challenge of Honour • Blood Axis • Der Blutharsch • Dernière Volonté • Les Joyaux de la Princesse • Life Toward Twilight • The Moon Lay Hidden Beneath A Cloud • Puissance • Regard Extrême • Triarii • Von Thronstahl • Wappenbund