Progressive Rock (kurz: Prog oder Prog-Rock) ist eine Musikrichtung, die Mitte der 1960er-Jahre entstand und bei der Musiker populäre Genres wie Popmusik, Rockmusik, Blues oder Rock’n’Roll, die von ihnen als in ihrem Aufbau zu einfach empfunden wurden, um neue Harmonien und Instrumente erweiterten. Dabei wurden vielfach Einflüsse aus anderen Bereichen wie Klassik, Jazz oder Weltmusik einbezogen.
Geschichte[]
Die Geschichte des Progressive Rock lässt sich zeitlich in vier Abschnitte gliedern. Als ersten, "proto-progressiven" Abschnitt sieht man die späten 1960er Jahre an, in denen die Wurzeln des Progressive Rock liegen. Die zweite Phase wird oft als "klassische Phase" des Prog bezeichnet, und ist den frühen und mittleren 1970er Jahren zuzuordnen. Der dritte Teil liegt in den 1980er Jahren, in denen es unter anderem durch den Neo-Prog zu einer "Renaissance" des Progressive Rock kam. Den letzten Abschnitt schließlich stellen aktuelle Entwicklungen wie der Progressive Metal von den 1990er Jahren bis heute dar.
- "Yes's main sequence opened in a time of great creativity and experimantation in rock music generally, and one might roughly define the progressive rock period as running from 1968 to 1978. Certainly there were progressive rock artists and albums before 1968, and many progressive rock artists, including Yes, continued with their work beyond 1978. But those years define the period in which progressive rock was at full strength as a musical trend and as a force in culture more generally. Perhaps for a year or two, around 1972 or 1973, this was even the dominant trend."
Die Wurzeln[]
Die Ursprünge des Progressive Rock finden sich vor allem im Großbritannien der 1960er Jahre. Einige Rockbands versuchten ihre auf den simplen Bluesstrukturen beruhende und konventionell, meist mit Gitarre, Bass und Schlagzeug instrumentierte Musik um neue musikalische und textliche Dimensionen zu erweitern. Auch der politische Aktivismus, der in Verbindung zu den damaligen gesellschaftlichen Entwicklungen stand, trug zur Entstehung eines neuen Genres bei, dessen Protagonisten und Publikum sich fernab von althergebrachten musikalischen Schemata, unter Verwendung von für die damalige Rockmusik unüblichen Instrumenten, mit neuen Formen der Musik beschäftigten.
Das Aufkommen der elektronischen Tasteninstrumente, wie Mellotron und später der Synthesizer, sowie die seit den 1930er Jahren vor allem im Jazz gebräuchliche Hammond-Orgel beeinflussten die Entwicklung des Progressive Rock in den späten 1960er Jahren sehr.
Neu waren aber nicht nur die elektronischen Instrumente in der Rockmusik. Auch Instrumente und musikalische Strukturen aus dem Jazz und der klassischen Musik ließ man in der Anfangszeit des Progressive Rock in die Musik einfließen. So wurde die klassische Besetzung einer Rockband aus Gitarre, Schlagzeug und Bass zunächst um Flöte, Saxophon, Streichinstrumente oder Blechblasinstrumente erweitert, später wurden auch exotische Instrumente (z.B. die Sitar aus dem fernöstlichen Kulturkreis) ein Bestandteil des Progressive Rock.
Der Progressive Rock erweiterte die herkömmliche Rockmusik aber nicht nur musikalisch, sondern die Vorreiter dieses Genres stießen auch in neue textliche Dimensionen vor. Während sich die Rocksongs der 1960er Jahre noch hauptsächlich mit alltäglichen Themen und der Liebe beschäftigten, entwickelten die Musiker des Progressive Rock bereits Konzeptalben, die einem streng durchdachten textlichen und musikalischen Konzept folgten, hinter dem sich oft eine gesellschaftliche oder politische Aussage verbarg. Aus den neuen, elektronisch geprägten Möglichkeiten entstand so Musik, deren Texte sich politischer und gesellschaftskritischer äußerten sowie Musik, die sich zunächst mit Drogen auseinandersetzte (psychedelische Phase), dann klassische und volksmusikalische Elemente einbezog (klassische Phase), um schließlich Jazz-Elemente (Konzept-Phase) aufzunehmen. Tatsächlich war der Jazz inzwischen wesentlich weiter entwickelt und experimentierte im Free-Bereich, an den sich die Rockmusik nicht herantraute (hier sei King Crimson als extrem progressive Ausnahme mit Annahme von Freejazz-Elementen benannt: Catfood, In The Wake Of Poseidon, 1970).
Frühe Beispiele für progressive Tendenzen sind Bands wie die Beach Boys mit ihrem Album Pet Sounds (1966) oder die Beatles mit Rubber Soul (1965) und Revolver (1966). Aber auch andere Künstler und Bands wie Frank Zappa und The Moody Blues sind zu den Wurzeln des Progressive Rock zu zählen.
Als erste Progressive-Rock-Bands werden hauptsächlich King Crimson und The Nice angesehen.
Die klassische Phase[]
Als klassische Phase des Progressive Rock bezeichnet man die Aktivitäten der Hauptvertreter des Genres von 1969 bis etwa 1976. Zu den wichtigsten Bands dieser Zeit zählen die britischen Gruppen Genesis, Yes, King Crimson und Emerson, Lake & Palmer. Sie werden gelegentlich als die "Großen Vier" des Prog bezeichnet. Neben ihnen gehören Mike Oldfield, Camel, Jethro Tull, Gentle Giant, Procol Harum und Van der Graaf Generator zu den einflussreichsten Interpreten jener Zeit. Weitere Gruppen, die ins Umfeld des Prog Rock gehören, aber nicht unbedingt als ganz typische Vertreter gelten, sind die Bands des Canterbury Sound sowie Traffic, Uriah Heep, Iron Butterfly und sogar Deep Purple (hauptsächlich wegen der Klassikliebe von Jon Lord). Oft werden auch Bands wie Pink Floyd oder Supertramp zur klassischen Phase des Prog gezählt. Streng genommen ist diese Zuordnung nicht korrekt, trotzdem spielen und spielten sie Rockmusik mit durchaus progressiven Einflüssen. Man ordnet sie daher eher dem Artrock zu.
Großbritannien[]
Als erstes Album der Geschichte des Progressive Rock gilt In the Court of the Crimson King von King Crimson aus dem Jahr 1969. Auf diesem Album nimmt die Band um Gitarrist Robert Fripp bereits viele typische Elemente des Genres vorweg, die sich stilprägend auf zahlreiche weitere Bands und Alben auswirkten. Das Album zeichnet sich vor allem durch den intensiven Einsatz des Mellotrons, lange und virtuose Instrumentalteile, rhythmische und harmonische Komplexität sowie surreale Texte aus.
Im folgenden Jahr 1970 veröffentlichten viele der bekannten Bands der klassischen Phase des Progressive Rock ihre ersten Alben. Dazu zählen das Album Emerson, Lake & Palmer von der gleichnamigen Band, Trespass von Genesis und das selbstbetitelte Debütalbum von Gentle Giant. 1971 folgte Yes mit The Yes Album. Auf diesen Alben konnten die wichtigen Bands des Genres damals erstmals ihre neuartige, revolutionäre Musik ausleben. Nach diesen ersten Alben des Progressive Rock veröffentlichten die Hauptvertreter des Genres bis Mitte der 70er Jahre ihre "Klassiker", auf denen sie ihren Stil weiterentwickeln konnten. Zu den bekanntesten und am meisten beachteten Alben dieser Zeit gehören
- Genesis: Nursery Cryme (1971), Foxtrot (1972), Selling England by the Pound (1973) und The Lamb lies down on Broadway (1974)
- Yes: Fragile (1972), Close to the Edge (1972), Tales from Topographic Oceans (1973) und Relayer (1974)
- King Crimson: In the Court of the Crimson King (1969), In the Wake of Poseidon (1970), Lizard (1970), Larks' Tongues in Aspic (1973) und Red (1974)
- Emerson, Lake & Palmer: Pictures at an Exhibition (1971), Tarkus (1971), Trilogy (1972) und Brain Salad Surgery (1973)
Mike Oldfield ging 1973 mit Tubular Bells einen neuen Weg. Es handelte sich um ein albenfüllendes, zweiteiliges Werk, welches aus vielen verschiedenen Abschnitten bestand. Oldfield durchbrach die Schranken der Rockmusik und schuf einen Sound, der als Mischung aus Rock, Klassik und Weltmusik beschrieben werden kann. Hierbei griff er ein von Komponisten der Minimal Music wie Steve Reich, Philip Glass oder Terry Riley entwickeltes Konzept auf. Die langsame, aber permanente, kaum bewusst wahrzunehmende Veränderung eines harmonisch meist recht einfachen Musters, welches eine ständig fließende Musik von oft hypnotischer Wirkung ergibt.
Eine Besonderheit des Albums war, dass Mike Oldfield damals (fast) alle der zahlreichen Instrumente (Piano, Glockenspiel, Orgel, Bass, verschiedene Gitarren, Percussion, verschiedene Blasinstrumente, etc.) selbst einspielte. Auch die britische Band Camel konnte in den 70er Jahren einige beachtete Prog-Alben veröffentlichen. Besonders erfolgreich war die Band um den Gitarristen und Sänger Andy Latimer mit ihrem 1974 erschienenen Album Mirage. The Alan Parsons Project beschäftigte sich in seinem Debüt-Album Tales of Mystery and Imagination (1975) mit den Werken des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe.
Eine weitere bekannte Prog-Band der 70er war Gentle Giant. Diese Band zeichnete sich vor allem durch ihren mehrstimmigen Gesang, eine reichhaltige Instrumentierung, vor allem aber ihre kontrapunktische Kompositionstechnik aus. Jedes Bandmitglied spielte mehrere Instrumente. Die Band konnte die Kritiker in den 70ern mit mehreren Alben begeistern. Am bekanntesten dürften In A Glass House (1973) und The Power And The Glory (1974) sein. Die britische Band Van der Graaf Generator hingegen wurde durch eine düstere Grundstimmung auf ihren Alben, den ausdrucksstarken Gesang Peter Hammills und ihre von Saxophon und Orgel dominierte Musik bekannt. Eine der ältesten Prog-Bands ist Jethro Tull, deren Musik eine Schnittmenge mit dem Folk Rock bildet. Die Band um Sänger, Gitarrist und Flötist Ian Anderson wurde in den 60ern gegründet. Markenzeichen der Band sind die Querflöten-Soli von Anderson. Mit Thick As a Brick brachte die Band 1972 ein vielbeachtetes Konzeptalbum auf den Markt, welches zwei zusammenhängende Stücke (die nur wegen der kurzen Laufzeit einer LP von 23 Minuten pro Seite getrennt werden mussten) von insgesamt 43:50 Minuten enthält.
Zu den wichtigsten Alben der anderen Prog-Bands in dieser Zeit gehören
- Van der Graaf Generator: H to He Who Am The Only One (1970), Pawn Hearts (1971), Godbluff (1975) und Still Life (1976)
- Gentle Giant : Octopus (1972), In a Glass House (1973), The Power and the Glory (1974), und Free Hand (1975)
- Mike Oldfield: Tubular Bells (1973), Hergest Ridge (1974) und Ommadawn (1975)
- Jethro Tull : Aqualung (1971), Thick As a Brick (1972), A Passion Play (1973), War Child (1974) und Minstrel in the Gallery (1975)
- Manfred Mann's Earth Band: Messin' (1973), Solar Fire (1973) und Nightingales & Bombers (1974)
Obgleich die bisher genannten Interpreten fast ausnahmslos englischer Herkunft sind, sollte nicht verschwiegen werden, dass Progressive Rock nie eine ausschließlich britische Erscheinung war.
Nordamerika[]
US-amerikanische Bands wie Kansas, Pavlov’s Dog, Utopia, Starcastle, Happy The Man, Hands und Yezda Urfa erweiterten den klassischen Prog um Einflüsse aus Bluesrock und Countryrock und verliehen ihm durch besonders bombastische Arrangements und Produktion eine eigene Note. Hands und Yezda Urfa haben es in den 1970ern nicht geschafft einen Plattenvertrag an Land zu ziehen, ihre Alben wurden erst viel später veröffentlicht (1996-2004).
Die kanadische Rockband Rush, die seit 1974 aktiv ist, zählt bis heute zu den wichtigeren Vertretern des Genres.
Deutschland[]
In Westdeutschland waren es in erster Linie Grobschnitt, Hoelderlin, Novalis und Eloy, die mit ihrem symphonischen Stil überregionale Bekanntheit und teilweise sechsstellige Verkaufszahlen erzielen konnten. Sie traten damit das Erbe der Krautrock-Gruppierungen an, die bereits ab den späten 60ern mit experimentellen Klängen auf sich aufmerksam gemacht hatten. Weniger bekannte Bands wie Neuschwanstein und Anyone's Daughter orientierten sich eng an den britischen Vorbildern (besonders Genesis), ohne wirklich eigenständige Impulse zu setzen.
Auch in der DDR gab es einige wenige Prog-Bands, die bekanntesten dürften Lift, Electra und die Stern-Combo Meißen, auch als "Sachsen-Dreier" bezeichnet, sein.
Als orginellster und eigenständigster Prog-Export Deutschlands dürften die in Vergessenheit geratenen Schicke Führs Fröhling aus Norddeutschland bezeichnet werden, die mit ihrem instrumentalen, vom Jazzrock inspirierten Progressive Rock nicht nur Frank Zappa beeindruckten, sondern auch als wichtiger Einfluss auf Retro-Prog-Bands wie Änglagård gelten.
Italien[]
Auch Italien verfügte in den 1970ern über eine blühende Progszene, die sich allerdings auf internationaler Ebene wegen des italienischen Gesangs nicht ganz so stark behaupten konnten. Ausnahmeerscheinungen sind hier die Gruppen Premiata Forneria Marconi und Banco del Mutuo Soccorso, die durch die Veröffentlichung von eigens in englischer Sprache gesungener und neu eingespielter Alben auch außerdem Italiens bekannt wurden. Wichtige Vertreter des sogenannten "Italo-Progs", dessen Merkmal neben den typischen Zutaten des "klassischen Progs" besonders mediterrane Gitarrenarrangements, lyrischer Gesang und verstärkter Einsatz von Tasteninstrumenten ist, sind Il Balletto Di Bronzo (mit dem Album Ys), Le Orme (mit den Alben Uomo di Pezza, Felona E Sorona sowie Contrappunti), Museo Rosenbach (Zarathustra) und Arti & Mestieri (Tilt, Giro Di Valzer Per Domani).
Ende der klassischen Phase[]
Mitte der 70er-Jahre hatte der Progressive Rock seinen Höhepunkt erreicht. Nun kam es bei einigen Bands zu personellen und musikalischen Umbrüchen. So verließen z.B. Peter Gabriel und Steve Hackett Genesis, und Phil Collins übernahm die Rolle des Sängers und Bandleiters. Dies hatte einen Stilwechsel hin zur Popmusik zur Folge. Ähnlich entwickelten sich viele der kommerziell erfolgreicheren Bands des Genres, indem sie sich zunehmend der einträglicheren Popmusik zuwandten. Zudem erklärte die aufkommende Punk-Bewegung den nun als prätentiös und aufgeblasen geltenden Progressive Rock Ende der 70er Jahre für "tot" (und seine Musiker für "boring old farts", langweilige alte Säcke).
Allerdings nahmen in den 80er Jahren Bands wie Marillion die Idee des Prog Rock wieder auf und setzten ihn auf ihre Weise um.
Die 80er Jahre[]
Nach der klassischen Phase des Prog verschwand diese Art der Rockmusik ab Mitte der 70er Jahre plötzlich aus dem öffentlichen Interesse. Die zuvor noch gefeierten Größen des Progressive Rock galten nun als altmodisch, bieder und zu anspruchsvoll. Der Zeitgeist wandte sich zu Beginn der 1980er Jahre anderen musikalischen Entwicklungen wie dem New Wave zu. Auch die "härteren" Musikrichtungen Hardcore Punk und Heavy Metal gewannen an Bedeutung.
Entgegen diesen gesellschaftlichen Entwicklungen und trotz des allgemeinen Desinteresses an progressiver Rockmusik erlebte der Prog in den 80er Jahren eine Wiedergeburt. Einige zu Beginn der Dekade gegründete Gruppen hatten Bands wie Genesis, Yes oder King Crimson zum Vorbild und versuchten anfangs deren Musikstil zu kopieren. Hier taten sich besonders die frühen Marillion hervor, die versuchten, ihr großes musikalisches Vorbild Genesis zu imitieren. Dies hatte zur Folge, dass man Marillions Sänger Fish lange vorhielt, nur eine Kopie Peter Gabriels zu sein. Ein gutes Beispiel für diese Tendenz bei Marillion ist ihr Longtrack »Grendel«, der dem bekannten Titel "Supper's Ready" von Genesis sehr ähnelt.
In den folgenden Jahren wurden Bands wie Marillion immer eigenständiger und es entwickelte sich ein neuer Musikstil, der Neo-Prog. Unter diesem Begriff fasste man von nun an die Musik der 80er Jahre zusammen, die sich musikalisch auf die Prog-Bands der 70er Jahre bezog. Viele stilistische Elemente der klassischen Phase wurden übernommen und zum Teil neu interpretiert. Die Instrumentierung wurde vor allem im Bereich der Keyboards ausgebaut, was aus den neuen Technologien im Bereich der elektronischen Tasteninstrumente resultierte. Man kann die Musik des Neo-Prog daher als stark vom Keyboardeinsatz geprägt klassifizieren. Die typischen Vertreter des Neo-Prog legten zudem mehr Wert auf eingängige Melodien. Dies hatte zu Folge, dass einige Titel aus der Neo-Prog-Szene zu international erfolgreichen Hits wurden.
Zu den bekannten Vertretern des Neo-Prog zählen neben Marillion IQ, Saga und die Supergroup Asia. Einige Alben der Szene konnten durch das Vorhandensein erfolgreicher Hits eine große Bekanntheit erlangen. Dazu zählen vor allem die Alben Misplaced Childhood (1985) von Marillion mit den Single-Hits "Kayleigh" und "Lavender", sowie das Album Asia (1982) von der gleichnamigen Band, welches durch den Song "Heat of the Moment" ein Verkaufserfolg wurde, wobei diese Singlehits auf einfachen Kadenzen herkömmlicher Rockmusik beruhen und sich die Klassifizierung als Neo-Prog eher auf die übrigen Stücke der Alben bezieht. Ein weiteres bekanntes Album der Szene ist The Wake von IQ aus dem Jahr 1985. Dieses Album wird von Kritikern als eines der besten Neo-Prog Alben bezeichnet. Es konnte aber keine so große Bekanntheit wie die zuvor genannten erreichen, da dem Werk eine kommerziell erfolgreiche Single fehlte.
Die Hauptvertreter der klassischen Phase des Prog wandten sich in den 80er Jahren der kommerziellen Rock- und Popmusik zu. Genesis konnte in dieser Dekade große Erfolge mit Alben wie Genesis und Invisible Touch feiern. Begleitet wurden die Studioalben von Welttourneen, auf der sie ganze Stadien füllten. Auch Yes gelang mit 90125 ein erfolgreiches Album, welches den bekannten Hit "Owner of a lonely Heart" enthielt. Ähnlich erging es den anderen Prog-Bands, die diese Musikrichtung in der 70er Jahren prägten. Emerson, Lake & Palmer hingegen waren in den 80er Jahren nicht aktiv, da sich die Band 1979 trennte. Erst zu Beginn der 90er Jahre kam es zu einer Reunion. Die Reunions der frühen 90er Jahre (v.a. von Yes (Union) und ELP (Black Moon)) waren ein wichtiger Motor des Prog-Revivals der 90er Jahre.
Abseits von dieser durchaus massentauglichen Spielart des Progressive Rock formierte sich um Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre in Europa eine Vielzahl von Bands, deren Anliegen es war, komplexe Stücke unter Anwendung sowohl rocktypischer als auch klassischer Instrumentierung einzuspielen und dabei harmonische und rhythmische Schranken der Pop/Rock-Musik zu durchbrechen, wie es zuvor bereits in der Klassik die Komponisten des 20. Jahrhunderts im Zuge der Neuen Musik getan hatten. Die Speerspitze dieser sogenannten RIO/AvantProg-Bands bildeten Henry Cow, Univers Zéro, Art Zoyd und Present.
Progressive Rock heute[]
Vom Beginn der 90er Jahre bis zur heutigen Zeit gab es einige Entwicklungen im Bereich des Progressive Rock. Als wichtigste und maßgeblichste Entwicklung dieser Zeit gilt die Entstehung des Progressive Metal. Dieses neue Genre verbindet den seit den 80er Jahren bestehenden Heavy Metal mit dem Progressive Rock. Das Ergebnis dieser Synthese ist meist komplexe und virtuose Rockmusik in einem sehr hohen Tempo. Dominiert wird der Progressive Metal von E-Gitarre und schnellen, tiefen Bassläufen. Die meisten Bands arbeiten auch mit Synthesizern und Keyboards. Zu den bekanntesten Vertretern des Progressive Metal gehören Dream Theater, Fates Warning, Queensrÿche, Vanden Plas mit "Abydos" und Symphony X.
Eine weitere Entwicklung der 90er Jahre ist die unter dem Begriff Retro-Prog gefasste Bewegung, deren zugehörige Bands musikalisch wieder zu den Wurzeln des Prog in den 70er Jahren zurückkehren. Regionale Zentren dieser Bewegung sind Skandinavien mit Bands wie The Flower Kings oder den Vorreitern Änglagård und die USA mit der erfolgreichen Gruppe Spock's Beard. Ein weiterer bekannter Vertreter des Retro-Prog war die Supergroup Transatlantic, die sich aus Mitgliedern von Dream Theater, Spock's Beard, Flower Kings und Marillion zusammensetzte.
Daneben existieren zahlreiche Bands, die die Stile der 70er Jahre aufgreifen und weiterentwickeln. Diese bilden durch ihre enge Vernetzung miteinander und den häufigen Projektcharakter ihrer musikalischen Aktivitäten oft lokale oder nationale Szenen. Besonders aktiv sind zu Beginn des neuen Jahrtausends Bands in den klassischen Prognationen England und Italien, aber auch in Ländern wie Schweden, Kanada (Miriodor), USA (echolyn, Glass Hammer) oder Japan, wo vor allem der italienische Prog der 70er und Jazziges, Zeuhl, oder einfach Schräges rezipiert wird (Mr. Sirius, Ars Nova, Ruins).
Musikalische Aktivitäten zeigten in den 90ern und der heutigen Zeit auch noch einige Hauptvertreter des Neo-Prog der 80er Jahre wie IQ, Saga und Arena. Auch Marillion ist noch bis heute aktiv. Völlig neue Trends in den 90ern und heute setzten als "Soundperfektionisten" bezeichnete Bands wie Nine Inch Nails, Smashing Pumpkins und Tool, sowie Sigur Rós, Radiohead, The Amber Light, The Mars Volta, Dredg, Primus, Porcupine Tree oder Oceansize.
Auch einige Vertreter der klassischen Phase des Prog waren in den 90ern oder sind bis heute aktiv, haben aber oft ihren Stil stark verändert. Nach einigen kommerziell äußerst erfolgreichen Rock/Pop-Alben in der 80ern und frühen 90ern verließ Sänger und Bandleader Phil Collins 1995 Genesis. Die Band versuchte es mit einem neuen Sänger, dem Schotten Ray Wilson. Mit ihm nahm Genesis noch ein - kommerziell erfolgloses - Album auf (Calling all Stations) und trat nach der Europatour 1998 vorerst nur noch mit Archiv-Veröffentlichungen und diversen Soloprojekten in Erscheinung. 2006 bestätigten sich schließlich Gerüchte um eine neue Europatournee 2007 in der Formation um Phil Collins.
Die Band Yes veröffentlicht in den 90ern einige Alben, die am ehesten dem AOR zuzuordnen sind. Sie finden kaum Gefallen bei den Kritikern und stehen eher im Schatten gleichzeitig veröffentlichter Live-Aufnahmen und Kompilationen aus den 70er Jahren. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Bands der klassischen Phase des Prog. Ganz anders King Crimson, die nach ihrer Wiedervereinigung in den 90ern höchst anspruchsvollen und komplexen Prog spielen, der von balinesischer Gamelan-Musik und modernem Metal-Sound beeinflusst ist.
Des Weiteren existiert heute eine Vielzahl von Cover-Bands, die den Genrevertretern aus der klassischen Phase nacheifern, an erster Stelle Genesis. Besonders hervorgetan hat sich die offizielle Genesis-Tribute-Band The Musical Box aus Kanada, die alte Genesis-Konzerte mit den Original-Bühnenbildern und Kostümen in gut besuchten internationalen Konzerttourneen aufführt. Die Australian Pink Floyd Show verleiht den Bühnenauftritten der Briten von Pink Floyd eine australische Note und wurde unter anderem durch ein Auftrittsangebot auf David Gilmours Geburtstag gewürdigt.
Eigenschaften des Progressive Rock[]
Der Progressive Rock erweitert die populäre Rockmusik um Einflüsse aus der klassischen Musik, dem Jazz und der Weltmusik sowie um neue textliche und konzeptionelle Dimensionen. Hier sind die wichtigsten und stilprägendsten Eigenschaften des Prog aufgezählt und erläutert.
Musikalische Komplexität[]
Der Progressive Rock unterscheidet sich vor allem durch eine komplexe Harmonik, Rhythmik und Melodik von der herkömmlichen Rockmusik. Hierzu zählt auch die häufige Verwendung (z.B. bei King Crimson) von Überlagerungen verschiedener Rhythmen (Polyrhythmik) und Taktarten (Polymetrik). Der Prog zeichnet sich durch Modulationen zwischen zum Teil ungewohnten Tonarten aus, die Verwendung von in herkömmlicher Rockmusik sowie klassischer Musik des 18. und 19. Jahrhunderts eher selten verwendeter, als dissonant behandelter Intervalle (große Septime, Sekunde, Tritonus, etc.), ungerader Takte (5er, 7er usw.) und komplexer Rhythmen, Taktwechsel, sowie einiger melodischer Anleihen aus klassischer oder fremdländischer Musik. Der Titel "Infinite Space" von ELP wechselt beispielsweise vom 7/4-Takt zu zwei Takten im 3/4-Takt und einem Takt im 4/4-Rhythmus, bevor er sich wieder in das Anfangsmetrum der 7/4 begibt. Auffallend ist hier auch die starke Verwendung des eher als dissonant zu bezeichnenden Sekundintervalls.
Hymnische Elemente[]
Als Gegenpol zu den vorwiegend instrumentalen komplexen Passagen ist in der Regel auch eine liedhafte Komponente vorhanden, bei deren Gestaltung der Melodienreichtum im Vordergrund steht. Als wichtigste Inspiration der Genrebegründer dürften hierbei die Beatles eine Rolle gespielt haben. Die Hauptvertreter des Prog tendieren nicht etwa dazu, die reine Komplexität ihres Werkes als Qualitätsmaßstab anzusehen, sondern legen vielmehr großen Wert auf die Harmonisierung dieser beiden Kontrastelemente. Nur in Randbereichen des Prog wird meist gänzlich auf einen wiederkehrenden Refrain verzichtet.
Lange Kompositionen[]
Diese Stücke werden oft als epische Stücke klassifiziert. In vielen Fällen sind diese Stücke in mehrere unterschiedliche Teile gegliedert. Meist werden zwischen den verschiedenen Teilen eines Stückes thematische oder musikalische Beziehungen hergestellt. So werden beispielsweise musikalische Themen später wieder aufgegriffen und/oder variiert. Bekannte Longtracks der klassischen Phase des Genres sind "Close to the Edge" von Yes, "Supper's Ready" von Genesis oder auch das 43-minütige "Thick As a Brick" von Jethro Tull. Aber auch bei den Progressive Rock-Bands der Gegenwart sind lange und ausschweifende Stücke beliebt. Beispiele dafür sind die nahezu einstündigen "Garden of Dreams" von der schwedischen Band The Flower Kings und "Mei" von echolyn, aber auch "Six Degrees of Inner Turbulence" und "A Change of Seasons" von Dream Theater.
Konzeptalben[]
Diese Alben erzählen meist eine zusammenhängende Geschichte mit einem Protagonisten (etwa Snow von Spock's Beard, in dessen Zentrum ein Albino steht), andere Alben enthalten Songs, die nur lose, z.B. durch ähnliche Thematiken der einzelnen Songs, zusammenhängen (etwa Aqualung von Jethro Tull, dessen Status als Konzeptalbum entsprechend umstritten ist). Die Konzeptalben des Progressive Rock sind aufgrund ihrer Länge oft Doppelalben, wurden also auf zweiSchallplatten bzw. CDs herausgegeben. Bekannte Konzeptalben des Genres sind The Lamb lies down on Broadway von Genesis, das eine eigens entwickelte surreale Geschichte erzählt, Tales from Topographic Oceans von Yes, das lose auf die shastrischen Schriften Indiens Bezug nimmt, nahezu sämtliche Alben von Magma, die in Form eines ganzen Zyklus in einer künstlichen Sprache die Geschichte des Planeten Kobaia erzählen und dabei zusätzlich spirituelles Gedankengut vermitteln, das kommerziell sehr erfolgreiche Dark Side of the Moon von Pink Floyd und Marillions Misplaced Childhood, Geschichten, die das Erwachsenwerden thematisieren, oder Metropolis Part II: Scenes From A Memory von Dream Theater.
Ausgeprägte Benutzung elektronischer Instrumente[]
Neben der elektrischen Gitarre und dem elektrischen Bass sind vor allem die elektromechanischen und elektronischen Tasteninstrumente stilprägend für den Progressive Rock. Keyboarder wie Rick Wakeman (Yes), Patrick Moraz (Mainhorse, Refugee, Yes) oder Kerry Minnear (Gentle Giant) bedienten im Studio und auf der Bühne unzählige Keyboards wie Hammondorgel, Clavinet, E-Piano (z.B. Pianet, Wurlitzer, Fender Rhodes), Streicherkeyboard (z.B. Solina String Ensemble), Synthesizer (z.B. von ARP und Moog) und Mellotron und dominierten mit diesen "Keyboardburgen" die Musik. Bei manchen Bassisten wie z.B. Mike Rutherford von Genesis waren auch einmanualige Basspedale (z.B. Moog Taurus) beliebt, die simultanes Gitarrenspiel ermöglichten.
Exotische Instrumente[]
Der Progressive Rock erweitert die typische Instrumentierung einer Rockband um Instrumente aus dem klassischen Bereich. Hier sind vor allem die Geige (z.B. Kansas), die Querflöte (Jethro Tull), das Saxophon (Van der Graaf Generator), das Cembalo (Il Balletto Di Bronzo) und Blechblasinstrumente (Magma) zu nennen. Zudem binden einige Bands orientalische und weitere Instrumente außereuropäischer Musikkulturen wie die Sitar in ihre Musik ein. Die für den Rocksound ungewöhnlichen Instrumente werden allerdings meist nur stellenweise als zusätzliche Klangfarbe benutzt (vgl. etwa den Celloeinsatz in "The Great Nothing" von Spock's Beard oder die Coral Sitar auf Close To The Edge von Yes). Selten ist die dauerhafte Integration eines dieser Instrumente, wie etwa bei Jethro Tull oder UK. Nur wenige Bands haben ihren Sound dauerhaft durch mehrere "klassische" Instrumente erweitert, darunter Isildurs Bane, Godspeed You! Black Emperor, Doctor Nerve oder Mr. Sirius.
Lange Instrumentalteile[]
Viele Stücke des Progressive Rock enthalten lange Instrumentalteile für fast alle Instrumente, in dem sich einige Musiker durch eine erhebliche Komplexität und Virtuosität in ihrem Spiel auszeichnen. Besonders hervorzuheben sind die anspruchsvollen Keyboardsoli von Rick Wakeman und Keith Emerson, das atmosphärische und/oder virtuose Gitarrenspiel von David Gilmour, Steve Hackett und Steve Howe, aber auch das rhythmisch komplexe Schlagzeugspiel von Bill Bruford, Phil Collins oder Carl Palmer. Kritiker des Genres sehen in dieser "Zurschaustellung von Virtuosität" eine der Musik nicht mehr zuträgliche Übertreibung, welche nur noch zur Selbstdarstellung der Musiker diene. Eine ähnliche Kritik wurde in der klassischen Musik bereits Franz Liszt und Niccolò Paganini zu teil.
Gute Koordination und Eigenständigkeit der Rhythmusgruppe[]
Die Rhythmusgruppe einer Progressive Rock-Band besteht meist aus Schlagzeug und Bass. Sie hat im Allgemeinen die Aufgabe, die oft komplizierten Rhythmen vorzugeben und der übrigen Band somit eine Basis für die virtuosen Instrumentalsoli zu bieten. Hervorzuheben aus diesen Bereich sind vor allem Chris Squire und Bill Bruford bei Yes, John Wetton und Bill Bruford bei King Crimson, sowie Mike Rutherford und Phil Collins bei Genesis. In einigen Fällen findet hingegen eine Umlagerung der Rhythmusarbeit statt, so dass eines der beiden typischen Rhythmusinstrumente eine tragende Rolle übernehmen und eigene melodische Akzente setzen kann. Als Beispiel lässt sich das "melodische" Schlagzeugspiel von Bruford bei Yes, Christian Vander bei Magma oder von Neil Peart bei Rush, sowie des Bassisten Geddy Lee bei selbiger Band anführen.
Einbindung von klassischer Musik[]
Einige Bands des Genres binden Teile klassischer Werke in ihre Musik ein. Dies können Übernahmen verschiedenster Art sein, etwa Neuarrangements klassischer Stücke, Zitate, Anspielungen, Adaptionen etc. Besonders hervorgetan in diesem Bereich hat sich die Band Emerson, Lake & Palmer, die ganze klassische Werke im Rahmen des Progressive Rock interpretierten. Das bekannteste Beispiel ist ihr Live-Album Pictures at an Exhibition, eine Bearbeitung von Modest Mussorgskis Werk Bilder einer Ausstellung. Ein weiteres Beispiel ist Manfred Mann's Earth Band, die auf ihrem Album Solar Fire die Orchestersuite "Die Planeten" von Gustav Holst verarbeitetet. Andere Bands bedienen sich stilistischer Merkmale klassischer Musiken, ohne jedoch auf konkrete Vorbilder explizit Bezug zu nehmen. Charakteristisch ist hier der mehrstimmige Gesang der Band Gentle Giant, welcher der Fugenlehre des Barock nachempfunden ist.
Bands wie Isildurs Bane oder Doctor Nerve wiederum spielen Eigenkompositionen mit Orchestern oder kleineren Besetzungen, wie etwa Streichquartetten. Ein wichtiges Beispiel hierfür sind die frühen Versuche von Keith Emerson (die "Five Bridges-Suite" von The Nice) und Jon Lord (das "Concerto for Group and Orchestra" von Deep Purple). Zu ergänzen sind noch Adaptionen und Arrangements von Progressive-Rock-Stücken durch klassische Ensembles, etwa durch das "Zorn Trio" (Musik von Isildurs Bane) oder "Giuseppe Lupis" (Klavieradaptionen von ELP-Stücken). Auch das Projekt Genesis for two Grand Pianos gehört hierher.
Anspruchsvolle Texte[]
Viele Bands des Progressive Rock erweitern die typischen Texte der Rockmusik, welche von Liebe oder alltäglichen Dingen handeln, um neue inhaltliche Ebenen. Die Texte handeln oft von Science Fiction, Utopien, historischen Begebenheiten, Krieg oder Religion. In vielen Fällen enthalten die Texte offen oder versteckt eine politische oder gesellschaftliche Aussage der Band an den Hörer, so etwa der Marillion-Song "Forgotten Sons" zum damals noch blutig ausgetragenen Nordirlandkonflikt oder von der gleichen Gruppe die gesellschaftskritischen Lieder "Garden Party" und "Chelsea Monday". In zahlreichen Fällen orientieren sich die Texte an einer literarischen Vorlage. Bekannte Beispiele sind "Close to the Edge" von Yes, welches Hermann Hesses Siddartha verarbeitet oder der Text zu "Jerusalem" von Emerson, Lake & Palmer, ein Gedicht des englischen Autors William Blake. Genesis ist hingegen dafür bekannt, barock anmutende, mystische Sagen und Legenden in einigen ihrer Stücke zu verarbeiten. Bekannt ist diese Tendenz vor allem aus den Stücken "The Musical Box" und "The Fountain of Salmacis" vom Album Nursery Cryme.
Supergroups[]
Als Supergroups bezeichnet man Bands, die sich aus bekannten ehemaligen Mitgliedern anderer erfolgreicher Bands zusammensetzen und bei denen jedes Mitglied entweder schon einmal selbst als Solist erfolgreich war, oder das Zeug zu einer erfolgreichen Solokarriere hatte. Die Tendenz zur Bildung solcher Gruppen ist im Progressive Rock besonders ausgeprägt. Einige bekannte Supergroups des Genres sind Emerson, Lake & Palmer, die 1977 aus Bill Bruford (später Terry Bozzio), Allan Holdsworth, Eddie Jobson sowie John Wetton gegründete Band UK, Transatlantic, A Perfect Circle, Liquid Tension Experiment, Office of Strategic Influence oder die gesamte Canterbury-Szene, in der die Mitglieder der einzelnen Bands häufig untereinander ausgetauscht werden.
Bedeutung visueller Künste[]
Zahlreiche Alben des Progressive Rock sind mit kunstvollen Covern gestaltet, welche mit experimentellen Fotografien oder Grafiken aufwarten. Vorreiter waren hier die Beatles mit ihrem Album Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band, auf dem eine Collage von 70 bekannten Persönlichkeiten abgebildet war. Bekannt für visuelle Effekte ist auch die Band Pink Floyd: Neben einer Lightshow bei ihren Konzerten sind auch die Alben kunstvoll gestaltet. Als Beispiele können die Alben Dark Side of the Moon und Animals dienen. Auch Emerson, Lake & Palmer bzw. Yes, vor allem charakterisiert durch ihre Zusammenarbeit mit H.R. Giger und Roger Dean, arbeiten mit kunstvollen Covern, auf denen oft kryptische Grafiken oder phantastische Landschaften abgebildet waren. Auf dem Album Olias of Sunhillow (1976) verband Jon Anderson, Sänger von Yes, eine eigens entwickelte, an klassische Mythen angelehnte Erzählung mit seinen Songtexten, der Musik und einer aufwändigen Bildgestaltung zu seiner Vorstellung eines Gesamtkunstwerks. Als besonders ambitioniertes Beispiel einer langen Reihe solcher Versuche kann das Album The Pentateuch Of The Cosmogony von Dave Greenslade (Musik) und Patrick Woodroffe (Bebilderung) angesehen werden: Es erschien als aufwändiges Gatefold-Album mit einem 50-seitigen Buchteil, das eine Sci-Fi-Schöpfungsgeschichte in einer eigens entwickelten piktographischen Schrift (mit "Übersetzung" ins Englische) und zahlreichen Illustrationen des Fantasy-Künstlers Woodroffe enthielt, während die Platte Musik der entsprechenden (untergegangenen) außerirdischen Zivilisation bot.
Spielarten des Progressive Rock[]
Im Laufe der Geschichte des Progressive Rock haben sich zahlreiche Subkategorien gebildet. Die wichtigsten Stilrichtungen sollen hier kurz anhand ihrer wichtigsten Eigenschaften und ihrer Hauptvertreter vorgestellt werden.
- Adult-oriented Rock
- Artpop
- Canterbury Sound
- Krautrock
- Math-Rock
- Neo-Prog
- New Artrock
- Progressive Metal
- Postrock
- Retro-Prog
- RIO - Rock in Opposition
- Space Rock
- Symphonic Rock
- Zappaeske Musik
- Zeuhl
- Freeze and Fluid
Einige dieser Spielarten verstehen sich der Oberkategorie Progressive Rock untergeordnet und dienen einer genaueren Klassifizierung bestimmter Strömungen des Progressive-Rock-Bereichs. Beispiel: Marillion lässt sich in die Kategorie Neo-Prog einordnen, bleibt dabei aber eine Progressive Rock-Band. In anderen Fällen, etwa zwischen Progressive Metal und Progressive Rock, ist allenfalls eine stilistische Verwandtschaft nachvollziehbar, jedoch keine hierarchische Gliederung. Einige Begriffe gelten eher der Klassifizierung bestimmter Stücke als einer allgemeinen stilistischen Einordnung des Interpreten, etwa Symphonic Rock im Fall von Yes.
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