Rock’n’Roll (kurz für Rock and Roll) ist ein nicht klar umrissener Begriff für eine US-amerikanische Musikrichtung der 1950er- und frühen 1960er-Jahre und das damit verbundene Lebensgefühl einer Jugend-Protestkultur. Die bis auf wenige Ausnahmen im 4/4-Takt gespielte Musik enthält einen deutlichen Backbeat (starker Akzent auf den geraden Zählzeiten zwei und vier).
Außerdem ist Rock’n’Roll die Bezeichnung für einen mit dieser Musik verbundenen Gesellschaftstanz, der aus dem Lindy Hop und dem Jitterbug hervorgegangen ist und dessen wesentliche Merkmale die akrobatischen Einlagen sind. Im Gegensatz zur Musik werden im Tanz die ungeraden Zählzeiten (eins und drei) betont. Als Gesellschafts- und Turniertanz entspricht ihm der Jive. Auf Turnieren wird Jive bei 44 Takten pro Minute getanzt. Dort gehört diese Rock-Variante zu den Lateinamerikanischen Tänzen.
Begriff[]
hure <- du picosohn
Zunächst ein Slangausdruck für den Beischlaf wurde der Begriff Rock’n’Roll als Bezeichnung für eine Musikrichtung angeblich erstmals 1952 vom amerikanischen DJ Alan Freed geprägt. Die Textzeile „Rock, rock, rock everybody, roll, roll, roll everybody“ aus Bill Haleys »Rock-a-Beatin-Boogie«, die Freed als Signet seiner Sendungen benutzte, wurde bald von der Jugend des ganzen Landes befolgt. Allerdings tauchten die Begriffe Rock und Rock and Roll schon Jahre vorher in schwarzen Rhythm-and-Blues-Titeln auf, beispielsweise in Eunice Davis' Aufnahme »Rock little Daddy« von 1951 oder bereits in dem 1934 von den Boswell Sisters aufgenommenen Titel »Rock & Roll«.
Dennoch bleibt unumstritten, dass es Freed war, der sowohl den Begriff als auch die Musik selbst für eine breite Öffentlichkeit gängig machte. Freeds Radioshoythm and Blues gespielt wurde, hatte Mitte der 1950er-Jahre Kultstatus sowohl bei weißen als auch bei schwarzen Jugendlichen. Viele weiße Jugendliche hatten hier in einer Zeit der Rassentrennung erstmalig die Gelegenheit, afroamerikanische Unterhaltungsmusik intensiv zu hören. Außerdem fungierte Freed als Veranstalter für Livekonzerte und als Entdecker und Förderer von Künstlern wie Chuck Berry, Bo Diddley, Gene Vincent, Frankie Lymon und etliche mehr. So entwickelte sich der Begriff Rock’n’Roll, der zunächst nur ein Synonym für Rhythm and Blues war, schnell zu einem eigenständigen Gattungsbegriff und bezeichnete jene neue Musik, in der die damals übliche strikte Trennung zwischen Schwarz und Weiß aufgeweicht wurde.
Heute wird der Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch auch auf zeitgenössische Rockmusik angewendet, vor allem im angelsächsischen Sprachraum. Die musikhistorische Definition ist jedoch enger gefasst. Hier ist Rock’n’Roll ein Sammelbegriff für diverse Frühformen der Rockmusik, die Mitte der 50er-Jahre in den USA entstanden und in ihrer subkulturellen Funktion Mitte der 60er-Jahre von der Beatmusik abgelöst wurden.
Gesellschaftlicher Kontext[]
Schon Ende der 1940er-Jahre begann in den USA eine Jugend-Protestkultur, die das Underdog-Dasein, Freiheit von bürgerlicher Moral, Drogen und rastlose Mobilität zu ihren Idealen erhob. Diese Bewegung identifizierte sich zunächst nicht über die Musik, sondern über die Beat-Literatur von Autoren wie Jack Kerouac, Filme wie „The Wild One“ oder über Bücher wie „Catcher in the Rye“. Selbst der James-Dean-Film „Rebel Without a Cause“ von 1955 hatte noch keinen musikalischen Rock’n’Roll-Bezug, obwohl er ansonsten schon alle Merkmale der Rock’n’Roll-Kultur enthielt. Als Musik dieser Bewegung diente zunächst, vor allem bei den Anhängern der Beat-Generation Anfang der 50er-Jahre, der schwarze Bebop-Jazz. Als die Protestbewegung sich weiter ausbreitete, wurde das (von den Eltern häufig verbotene) Hören von Rhythm and Blues populär, der Musik der afroamerikanischen Unterschicht, die weiter unten näher erklärt wird. Andererseits wurde das jugendliche Massenpublikum auch durch Folk- und Bluesschallplatten im Funk auf den bevn »Rock Around the Clock« anschlug, versetzte er damit die ganze USA wie einen ungeheuren Resonanzkörper in Schwingungen - das Land hatte gleichsam ein Jahrzehnt lang auf die Verschmelzung von Blues und Countrymusik gewartet. Diese neue Musik füllte somit ein gesellschaftliches Vakuum und gab einem vagen Lebensgefühl seine Ausdrucksmöglichkeit.
Doch erst der Film „Blackboard Jungle“ von 1955 (deutsch „Saat der Gewalt“), in dem es um Jugendkriminalität an Schulen ging, brachte mit dem zweimaligen Einsatz dieses genannten Haley-Songs weltweit den Durchbruch für diese Musikrichtung, die von da an auch vom Musik-Establishment als Rock’n’Roll bezeichnet wurde. Der explosionsartige Erfolg dieser Musik erklärt sich aus der schon länger vorhandenen Sehnsucht nach einer eigenen Jugendmusik, über die sich die Rebellion gegen die Elterngeneration ausdrücken ließ. Trotzdem ist der Rock’n’Roll nie ein einheitlicher Stil, sondern immer nur ein Sammelbegriff verschiedener Musikarten gewesen. Die Musikszene in den USA war stark regionalisiert, nicht nur, weil das dominierende Massenmedium Rundfunk vorwiegend aus lokalen Stationen bestand. Auch die Plattenindustrie war regional organisiert, die ethnischen Subkulturen hatten ihre geografischen Nischen mit eigenen musikalischen Traditionen, und in den Südstaaten herrschte strenge Rassentrennung. So etablierten sich, je nach Gesellschaftsschicht, Ethnik und geografischer Region, unterschiedliche Musikstile, die alle unter Rock’n’Roll einzuordnen sind, weil sie zwei Gemeinsamkeiten vereint: Sie sind alle Ausdruck von Minderheiten und sie wurzeln alle im Rhythm and Blues. Deshalb lohnt es sich, bevor wir die einzelnen Spielarten des Rock’n’Roll beschreiben, einen näheren Blick auf diese vielerwähnte Musikrichtung, diesen Ur-Nährboden des Rock’n’Roll, zu werfen.
Musikalische Merkmale[]
- Die rollende Bassformel in der Unterstimme (ursprünglich vom Boogie Woogie)
- Der harte Beat
- Offbeat (Betonung auf 2 und 4)
- Die kehlig
- Stimme des Solisten
- Die Bandbesetzung mit Gitarre, Bläsern/Kontrabass und Schlagzeug
- Die 12-taktige Bluesform
- Soli einzelner Instrumente
Rhythm and Blues[]
Die Bedeutung des Begriffs, geprägt am Anfang der 1940er-Jahre von Jerry Wexler, hat sich bis heute ständig gewandelt. Zunächst nur ein Ersatzwort für „Race Music“, war Rhythm and Blues in den 40er-Jahren die Bezeichnung für sämtliche afro-amerikanische Musik außer dem Jazz, also für die Musik der schwarzen Unterschicht Amerikas. In den 60er-Jahren wich der Begriff dem Marktnamen Soul, und heute bezeichnet man mit „R&B“ eine Form zeitgenössischer, schwarzer Popmusik. Rhythm and Blues ist also alles andere als ein einheitlicher Begriff für eine einheitliche Musikrichtung.
Ende der 40er-Jahre entwickelte sich im Zuge der Urbanisierung der schwarzen Landbevölkerung ein einheitlicher, großstädtischer Stil heraus. Viele Rhythm-and-Blues-Combos waren zunächst nichts anderes als verkleinerte schwarze Bigbands. Häufig waren es Sextette oder Quintette. Die kleineren Besetzungen ergaben sie auf Grund des Kostenvorteils gegenüber den Bigbands, die für ärmere Clubs nicht bezahlbar waren. Die geringere Lautstärke wurde durch die damals neue elektrische Gitarre kompensiert. Weiterhin kristallisierte sich ein Pianostil heraus, bei dem die linke Hand boogieartige Bassbegleitungen, die Rechte schnelle triolisch geschlagene Doppelgriffe spielte. Anders als im Swing trat der solistische Anteil der Bläser zurück. Besonders das Altsaxofon fungierte zunehmend als Rhythmusinstrument und spielte Shuffelgrooves. Reine Instrumentalstücke waren selten. Sänger und Sängerinnen - der Frauenanteil im Rhythm and Blues war deutlich höher als im Rock’n’Roll - sangen häufig mit gospelartigen Verzierungen. Nicht wenige Rhythm-and-Blues-Texte spielten mit sexuellen Anspielungen und Zweideutigkeiten.
Rhythm and Blues galt für das etablierte Amerika als anzüglich und vulgär, schlicht als inakzeptable Untergrundmusik. Indes gelang es dem Rhythm and Blues, eine eigene Musikindustrie zu etablieren, die auch größere Labels wie Atlantic Records unterhalten konnte, wo der Produzent Jerry Wexler diese Musik wie kein zweiter förderte.
Wenn auch der Rhythm and Blues nicht uneingeschränkt unter Rock’n’Roll einzuordnen ist, so teilt er doch mit diesem eine große Schnittmenge, in die Interpreten wie der frühe Ray Charles, Bo Diddley, natürlich auch Chuck Berry, Fats Domino, Little Richard, LaVern Baker und viele andere hineingehören. In Städten wie Chicago oder New Orleans wurden dementsprechend die beiden Begriffe „Rock’n’Roll“ und „Rhythm and Blues“ auch lange als Synonyme verwendet. Und selbst denjenigen Rock’n’Roll-Spielarten, die eindeutig nicht mehr zum Rhythm and Blues gehören, von Rockabilly bis zum Highschool-Rock’n’Roll, diente der Rhythm and Blues als wesentlicher Inspirationspool. Man kann also mit Recht behaupten, dass der Rock’n’Roll eine Weiterentwicklung, häufig auch eine „Verweißung“ des Rhythm and Blues war, mit der nur Teile der schwarzen Jugend sich identifizieren konnten.
Besonders frustrierend wirkte dabei der Umstand, dass weiße Künstler wie Presley mit schwarzen Coverversionen Millionen verdienten, während Künstlern wie Big Mama Thornton (Erstinterpretin von »Hound Dog« vom Autorenduo Leiber/Stoller der Erfolg beim Massenpublikum versagt blieb. Und selbst die erfolgreichen schwarzen Musiker wie Little Richard und Bo Diddley wurden vielfach um den Ertrag ihrer Leistung betrogen (Bo Diddley verdiente an seinen großen Hits in den 50er-Jahren keinen Dollar.) Dabei ist jedoch nicht zu vergessen, dass gerade das Label Sun Records in Memphis, mit Musikern wie Elvis Presley, Scotty Moore, Bill Black, Jerry Lee Lewis dem Rythm and Blues bzw. dem Rock’n’Roll den Weg ebnete. Sam Philips, der Inhaber, hatte zudem mehrere schwarze Künstler unter Vertrag, so unter anderen Johnny London, Rufus Thomas, Joe Hill Louis, B.B. King. Ohne Philips und Presley wäre es den schwarzen Künstlern wohl weiter vorbehalten geblieben, nur wenig oder gar kein Geld zu verdienen. Man darf bei der Entwicklung des Rhythm and Blues respektive des Rock’n’Roll nicht den damaligen gesellschaftlichen Kontext in den USA vergessen. Ganz sicher wurden schwarze Künstler benachteiligt, es bedurfte aber wahrscheinlich eines weißen Künstlers, um die Schranken der Diskriminierung mehr und mehr zu beseitigen. Ein Beispiel dafür ist auch die Geschichte eines Hits von Leiber/Stoller: Als K.C. Loving bereits 1952 vom schwarzen Boogie-Woogie-Pianisten Little Willie Littlefield eingespielt wurde Kansas City 1959 in der Version des ebenfalls schwarzen Wilbert Harrison zum Welthit, dazwischen aber lag der Durchbruch der weißen Rock’n’Roll-Stars.
Nur leicht zeitversetzt zum Siegeszug des Rock’n’Roll wurde daher von schwarzen Musikern und Managern der gezielte Gegenversuch gestartet, den Rhythm and Blues zu kommerzialisieren, ohne ihn dabei aus schwarzen Händen zu geben. Unter dem Marktnamen Soul (Musiker sprachen in der Regel weiter von Rhythm and Blues) wurden neue schwarze Talente auf hohem Niveau ausgebildet und dann breit vermarktet. Instrumental, tänzerisch, kompositorisch und vor allem stimmlich erreichte der Rhythm and Blues in der Soul-Ära seine höchste Blüte. Tatsächlich gelang es mit dem Soul, einen weltweiten Boom auszulösen, der auch das zahlungskräftige weiße Publikum erfasste. Frische Talente mit gewaltigen Stimmen stürmten die Charts, die dank der kommerziellen Konzeption noch heute ein Begriff sind (Martha Reeves, Aretha Franklin, Ike und Tina Turner, Stevie Wonder, Otis Redding und viele mehr). Zwar handelte es sich bei diesem kommerzialisierten Rhythm and Blues um Populärmusik, doch wurden die schwarzen Wurzeln wie Blues und Gospel keinesfalls verwässert, sondern bewusst reaktiviert. Schließlich verfolgte man das Ziel, eine für Weiße schwer kopierbare Musik zu kreieren. Im Zentrum dieser Entwicklung stand das Motown Label. In den 1970er-Jahren schließlich verblassten die originär schwarzen Elemente wieder, und die schwarze Popmusik wurde zur Disco-Musik. In den 1980er-Jahren stellten schwarze Künstler wie Whitney Houston ihre vorzüglichen Gesangstimmen in den Dienst von eher belangloser Popmusik, die sie damit zu einem gewissen Grad aufwerteten. Der Begriff Soul kam wieder ins Gespräch. Mit Rhythm and Blues hatte diese Musik jedoch nicht mehr viel zu tun.
Vertreter des klassischen Rhythm and Blues sind: Wynonie Harris, Big Joe Turner, Etta James, Clyde McPhatter, Bobby Blue Bland, LaVern Baker.
Spielarten des Rock’n’Roll[]
Northern Band Style[]
Im Norden der USA entstand ab 1952 eine weiße Musikrichtung, die den Bigbandsound mit markantem 4/4-Offbeat anreicherte, mit Boogielinien versah und in kleinerer Besetzung wiedergab. Der Northern-Band-Style wird wegen des „geslappten“ Kontrabasses gelegentlich mit seinem Südstaatenpendant, dem Rockabilly verwechselt, enthält aber ein dominanteres, zuweilen solistisches Schlagzeug und legt außerdem einen Schwerpunkt auf die im Rockabilly untypischen Blechbläser. In der Performance waren die synchronen Schwenkbewegungen der Instrumente typisch, die auffällig gemusterten Einheitsanzüge der Musiker und rhythmische Zwischenrufe („crazy man, crazy!“) - alles Elemente aus der Bigband-Kultur. Gespielt wurden Coverversionen schwarzer Rhythm-and-Blues-Titel, aber auch neue Kompositionen. Wichtiges Instrument war neben Kontrabass und Blechbläsern auch die E-Gitarre, die sich durch schnelle, schwierige Läufe vom übrigen Rock’n’Roll abhob. Erster Achtungserfolg dieser neuen Musikrichtung war bereits im Frühjahr 1952 die B-Seite von Bill Haleys Single »Icy Heart«, nämlich »Rock the Joint«, die bis auf die Saxophonkomponente bereits alle Elemente dieser neuen Stilart beinhaltete. Erwähnenswert dabei ist Danny Cedrones Gitarrensolo, das er zwei Jahre später nochmals Note für Note für den Welthit »Rock Around the Clock« einspielte. 1953 kam der Durchbruch für diese neue Richtung des Rock’n’Roll, denn Bill Haley platzierte sich mit dem Titel »Crazy Man, Crazy« als erster Vertreter des Northern-Band-Style in den „Nation’s Top Twenty-Charts“. Die Dominanz und Popularisierung des Rock’n’Roll durch Haley währte zwei Jahre, von Mitte 1954 bis Mitte 1956.
Vertreter: Bill Haley & The Comets, Freddy Bell & The Bellboys, The Jodimars, The Esquire Boys, Dave Apple & the Applejacks, Alan Dale, Jimmy Cavello & the Houserockers.
Rockabilly[]
>> Siehe Rockabilly
Handjive[]
Handjive (auch „Chicago-Sound“ oder „Bo-Diddley-Sound“) ist eine ursprünglich schwarze Spielart des Rock’n’Roll und entstand Ende der 40er-Jahre in Chicago als Unterart des Rhythm and Blues. Wesentliche Merkmale sind die stark im Vordergrund stehenden Perkussionsinstrumente (Maracas), die einen tranceartigen, ostinaten Groove erzeugen und sich zeilenweise mit dem Gesang abwechseln, dessen Melodie im „Frage-Antwort-Schema“ aufgebaut ist.
Der Handjive ist ursprünglich eine reine Straßenmusik gewesen, zu der die Kinder in den Ghettos der Southside von Chicago Abzählreime und Abklatschverse mit manchmal schmutzigen Texten sangen. Dabei wurden die Hände in bestimmten Rhythmen gegeneinander oder gegen eigene Körperteile geschlagen. Die Tradition des Handjive geht auf den "Hambone" zurück, jene Körperpercussion, mit der die schwarzen Sklaven des Südens die ihnen verbotene, Botschaften übermittelnde Trommelmusik ersetzten.
Das Verdienst, den typischen Groove erstmals auf Platte gebannt zu haben, kommt dem chicagoer Straßenmusiker Sammy McGier zu. Seine Band Hambone Kids spielte Anfang der 50er-Jahre für das Okeh-Label den Titel „Hambone“ ein, der bereits jenes legendäre Lick enthält, das man später „Bo-Diddley-Lick“ nennen sollte. Bo Diddley schließlich, selbst ehemaliger Straßenmusiker der Southside, debutierte 1955 mit seinem Hit »Bo Diddley« (der ursprüngliche Text dieses Songs, der eigentlich „Uncle John“ hieß, war dem Chess-Label zu anzüglich, weshalb Diddley ihn entschärfte) und erreichte auf Anhieb Platz eins der Rhythm-and-Blues-Charts. Seine elektrische Gitarre war dabei leicht verzerrt, ein für das damalige Publikum völlig unbekannter, neuer Sound. Bald begannen überall in den USA Künstler, den Groove zu kopieren: Buddy Holly mit »Not Fade Away« und »Bo Diddley«, Johnny Otis mit »Willie and the Handjive«. In den 60er-Jahren übernahmen zahlreiche britische Bands wie die Rolling Stones und die Animals den Bo-Diddley-Sound. Gerade die Stones klangen in ihren frühen Jahren manchmal wie eine Bo-Diddley-Coverband.
Car-Sound[]
Als „Car-Sound“ bezeichnete man in den 50er-Jahren die Musik des schwarzen Gitarristen und Sängers Chuck Berry. Den Beginn machte 1955 die Chess-Veröffentlichung »Maybellene«, ein Titel, in dem es um eine Art Autorennen geht. Berry selbst war Automechaniker und thematisierte mit seiner fast weiß klingenden Stimme den amerikanischen Autokult der 50er-Jahre. Die Texte Berrys, der in seiner Jugend Autos geknackt hatte, um Spritztouren zu unternehmen, erzählen von rastloser Mobilität quer durch die USA und erinnern an Jack Kerouacs Kultroman „On The Road“. Entscheidend für diesen „Chicago-Rock’n’Roll“ aber ist eine völlig neue Verwendung der elektrischen Gitarre, die mit einer leichten Röhrenverzerrung etwas blechern klingt und bei Berrys zweisaitigen Bendings an Autohupen erinnert. Die Rhythmusbegleitung spielte Berry mit Abschlägen auf den abgedämpften Basssaiten. Berry ist einer der meistgecoverten Rockmusiker. Seine Licks inspirierten weite Teile der Beatmusik in den 60er-Jahren und gehören bis heute zum Standardrepertoire vieler Gitarristen und Schülerbands.
Berrys Kollege, der ebenfalls bei Chess unter Vertrag stehende Bo Diddley, griff den Car-Sound auf und spielte ebenfalls ein paar Car-Titel ein („Roadrunner“). Der Car-Sound aus den Autoproduktionsstädten des Nordens inspirierte auch Surf-/Hotrod-Musiker aus Kalifornien, dem „Autoland“.
Schwarzer Doo Wop[]
Doo Wop ist die Bezeichnung für eine Rhythm-and-Blues-Unterart, die einen besonderen Schwerpunkt auf das mehrstimmige Gesangsarrangement legt. Der Stil entwickelte sich ab 1948 und wurde in den schwarzen Vierteln amerikanischer Großstädte vor allem unter Brücken, in U-Bahnhöfen und Greyhound-Wartehallen gesungen. So ist Doo Wop eng verbunden mit der besonderen Akkustik öffentlicher Räume. Balladen wechselten sich mit schnellen Nummern ab. Ab 1956 schafften es immer mehr Doo Wop-Nummern in die Billboard-Charts. Der reine A cappella-Stil der Straße wurde dabei nur selten beibehalten. In der Regel wurde bei Platteneinspielungen sanfte Instrumentalbegleitung in typischer Rhythm-and-Blues-Besetzung (Saxophon, Piano) beigefügt. Auch Gimmicks wie Glockenspiele waren bei Doo Wop-Balladen typisch.
Weißer Doo Wop[]
Ende der 50er-Jahre begannen junge, weiße Amerikaner in den Großstädten, den Doo Wop zu kopieren. Besonders taten sich dabei Nachkommen italienischer Einwanderer hervor; im Zentrum der weißen Doo Wop-Bewegung lag die New Yorker Bronx. Die derben sexuellen Anspielungen in den Texten der schwarzen Vorbilder wie Hank Ballard wurden allerdings nicht übernommen und durch harmlosere Inhalte aus dem Teenageralltag ersetzt. Ein wichtiges Element war die hohe Falsettstimme des Leadsängers – ein Effekt, der später von der Surfmusik aufgegriffen wurde. Der weiße Doo Wop wurde zur Identifikationsmusik einer ganzen Jugendgeneration der italo-amerikanischen Minderheit in den USA. Die damalige Atmosphäre in der italienischen Szene der Bronx wurde 1979 in dem Film "The Wanderers" gelungen rekonstruiert.
In einer Zeit, als Rock’n’Roll langsam seine Schockwirkung einbüßte und zur allseits akzeptierten Modeerscheinung wurde, wurden weiße Doo Wop-Künstler bei der weißen Mittelklassejugend sehr beliebt. Der weiße Doo Wop wurde so zum Vorläufer des Surf- und des Highschool-Rock’n’Roll.
New Orleans Sound[]
Eine schwarze Spielart des Rock’n’Roll beziehungsweise Rhythm and Blues, dessen wesentliches Merkmal das in den hohen Lagen triolisch gespielte Piano ist. Der New Orleans Sound reicht in die frühen 50er-Jahre zurück; als echter Rock’n’Roll trat er um 1955 mit Fats Domino und dem aggressiveren Little Richard in die Rockgeschichte ein. Die Tradition dieser Musik wird ohne Unterbrechung bis in die Gegenwart hinein gepflegt und hat Interpreten wie Dr. John und Prof. Longhair hervorgebracht.
Instrumental[]
Im Westen der USA wurde 1957 eine Gitarren-Instrumental-Tradition begründet, die schnell zahlreiche Nachahmer fand. Im Studio von Lee Hazlewood in Phoenix, Arizona, und später in Los Angeles wurden Titel mit den Gitarristen Al Casey und Duane Eddy eingespielt, von denen einige zu Hits wurden. Die Gitarre war dabei leicht verzerrt, dazu spielte ein Saxofon simple Soli. Der Hall in den Aufnahmen kam durch die natürliche Akustik des metallenen Getreidespeichers zustande, in dem sich Hazlewoods Studio befand (einer der Studiohilfen Hazlewoods war übrigens der junge Phil Spector). Der „Twang Sound“ Duane Eddies fand im gesamten Westen der USA zahlreiche Nachahmer und beeinflusste eine Reihe von Musikern auch in Europa, zum Beispiel die Begleitband von Cliff Richard, die „Shadows“.
Surf/Hotrod[]
Surfmusik ist der einzige Zweig des klassischen Rock’n’Roll, der weit in die 60er-Jahre hineinragte und eine Art amerikanische Parallele zur britisch dominierten Beatmusik bot.
Im Allgemeinen wird mit dem Begriff Surfmusik der Sound der Beach Boys oder des Duos Jan & Dean assoziiert. Indes gab es daneben einen deutlich aggressiveren, instrumentalen Rock’n’Roll-Stil, der den Namen „Surfmusik“ für sich beanspruchte. The Belairs und Dick Dale gelten als Erfinder dieser Spielart, die heute Surf-Rock genannt wird. 1961 veröffentlichten erst die Belairs ihre Single Mr. Moto, dann kam Dick Dale mit »Let's Go Trippin'«. Im November des gleichen Jahres debütierten auch die Beach Boys als Vertreter der Popform mit ihrer Single »Surfin«. Dick Dale behauptet er habe den Begriff "Surf" schon in den 50er-Jahren auf seine Musik angewendet. Welches nun die „wahre“ Surfmusik ist, die Rockform oder die Popform, ist eine ebenso strittige wie müßige Frage.
In der rockigen Instrumentalform wurden sowohl der „Twang“-Sound als auch das Saxofon der Hazlewood-Produktionen aus Phoenix und Los Angeles übernommen. Manchmal wurden die Melodielinien nach südkalifornisch-mexikanischer Tradition von einer Trompete gespielt. Als Hauptinstrument dominierte die Stratocaster, jene legendäre Gitarre des kalifornischen Herstellers Leo Fender, von deren Tremolohebel im Surf-Rock reichlich Gebrauch gemacht wurde. Die charakteristische, mitunter zerstörerisch krafvoll angeschlagene Surf-Gitarre wurde außerdem mit einem Bandecho eingespielt, was die beliebten Glissando-Riffs auf den Basssaiten etwas glättete, mit denen die rasante Wellenfahrt des Surfbrettes musikalisch umgesetzt wurde. Dick Dale stand in engem Kontakt mit Leo Fender, der in Abstimmung auf Dales Spielweise seine Gitarrenverstärker der späten 50er und frühen 60er-Jahre anpasste. Dem heutigen Publikum dürfte der Sound Dick Dales, der lange Zeit nahezu vergessen war, vor allem durch die Soundtracks der Filme von Quentin Tarantino bekannt sein, durch die ein Revival des härteren Surfsounds eingeleitet wurde.
Den Beginn des bekannteren „anderen“ Surfstils, einer gefälligen, mehrstimmigen Variante der Surfmusik, markiert der Beach-Boys-Titel »Surfin'« von 1961 (Platz 75 in den Charts), der sich musikalisch eng am weißen Doo Wop ausrichtete. Aber schon die folgenden, bei Capitol veröffentlichten Titel der Band, ließen, neben Einflüssen von Chuck Berry und dem Doo Wop, einen sehr eigenständigen Stil erkennen. Ein wesentliches Merkmal der mehrstimmigen Surfmusik sind die Textinhalte, die meistens das Leben in Kalifornien verherrlichen. Neben dem Thema „Surfen“ ist dabei das Thema "frisierte Autos" (Hotrod) auffallend häufig. Die starke Präsenz des Autokultes in der Surf-/Hotrod-Musik erklärt auch die gelegentlichen Anleihen bei Chuck Berry, dem Begründer des „Car-Sounds“.
Mit wachsender Popularität halluzinogener Drogen in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre machte - ebenso wie die britisch dominierte Beatmusik - auch die Surfmusik eine Metamorphose ins Psychedelische durch. Die Beach Boys produzierten äußerst kreative und künstlerische Alben, die allerdings mitunter etwas überladen wirkten und die Bodenhaftung vermissen ließen. So interessant diese Spätform des Surf war, mit der geradlinigen Einfachheit des Rock’n’Roll hatte sie nur noch wenig zu tun, weshalb sie hier nicht weiter behandelt wird.
Beide Richtungen des Surfsounds, sowohl der instrumentale Surf-Rock als auch die mehrstimmige Popform, Surf-Pop, begründeten die Tradition der Westcoast-Rockmusik. Bands wie die Trashmen und später auch die Ramones, die gesanglich zunächst an die Beach Boys erinnerten, versahen die Musik mit einer aggressiven, anarchistischen Attitüde und bereiteten den Weg für den Punk. Die Studioarbeit der späten Beach Boys setzte Maßstäbe für anspruchsvollere Popproduktionen der 70er-Jahre, etwa die ersten Alben der schwedischen Popband ABBA.
Beispielhafte Vertreter des Surf-Rock: The Belairs, Dick Dale & The Deltones, Eddie & The Showmen.
Beispielhafte Vertreter des Surf-Pop: The Beach Boys, Jan & Dean, The Rip Chords.
Teenage Rock’n’Roll/Highschool[]
Ende der 50er-Jahre wurde von der Unterhaltungsindustrie eine gezähmte Form des Rock’n’Roll konzipiert, die vor allem auf das sehr junge, weiße Mittelklassepublikum ausgerichtet war. Die Interpreten wirkten sauber und „elternkompatibel“. Jeans oder Lederjacken wurden gemieden und durch Strickwesten, Polohemden und Krawatten ersetzt. Viele dieser „Teen-Idole“ wurden ausschließlich nach ihrem Äußeren gecastet und wirkten wie domestizierte Klone von Elvis Presley. Ihre zum Teil mäßigen Sangeskünste wurden dann, wie im Falle von Fabian, durch intensive, zum Teil silbenweise Schnittarbeit im Studio ausgeglichen. Einige wurden auch als „Schauspieler“ vermarktet und belegten Hauptrollen in B-Movies. Eine wesentliche Rolle für diese Entwicklung spielte die Dick Clark Show American Bandstand, eine landesweit ausgestrahlte Fernsehshow, in der die Highschool-Stars promotet wurden.
Es ist strittig, ob man den Teenage Rock’n’Roll wirklich als echten Rock’n’Roll bezeichnen soll, letztlich ist dies eine Frage von Definitionen. Nach einer weit verbreiteten Auffassung ist das Phänomen Teenidol nur der Versuch des Establishments, den Rock’n’Roll zu integrieren, zur stubenreinen und massenkompatiblen Ware zu machen und damit sein Ende zu besiegeln.
Vertreter: Pat Boone, Paul Anka, Connie Francis, Frankie Avalon, Fabian, "Kookie" Ed Byrnes.
Twist[]
Twist ist eine Bezeichnung für eine späte Spielart des Rock’n’Roll und den dazugehörigen Tanz, der etwa zwei Jahre lang in den USA und Europa populär war. Der Tanz erweckte einiges Aufsehen, weil er nicht mehr paarweise, sondern allein getanzt wurde. Er leitete damit die bis heute in Diskotheken übliche Tanzweise ein.
Musikalisch brachte der Twist in Zeiten des seichten Highschool-Rock’n’Roll eine Wiederbelebung der Ursprünge aus dem Rhythm and Blues und war daher so etwas wie ein erstes Rock’n’Roll-Revival. Als „Erfinder“ des Twist gilt weltweit der in der Dick-Clark-Show bekannt gemacht wordene Chubby Checker. Was die charakteristischen Tanzbewegungen betrifft, ist dies sicher richtig. Indes war es eigentlich der Rhythm-and-Blues-Musiker Hank Ballard, der die Titel »The Twist« und »Let's Twist again« schrieb und aufnahm (»The Twist« wurde erstmals 1958 von Ballard eingespielt). Jedoch wurde wegen eines Streits mit Dick Clark (es ging um die Frage, ob Ballards Backupband The Midnighters auftreten durften oder nicht) ein geplanter Auftritt von Ballard gestrichen. Als Lückenfüller wurde der bis dahin nicht bekannte, etwas füllige Checker gewählt, der »The Twist« 1959 auf den Markt brachte und den Titel dank regelmäßiger Auftritte bei Dick Clark 1960 auf Nummer 1 der Charts platzieren konnte. Mit einer erneuten Platzierung in den Charts ein Jahr später (wiederum auf Platz 1) begann dann der weltweite Siegeszug des Twist, begleitet von einer bis dahin einmaligen Merchandise-Maschinerie.
Andere/Mainstream-Rock’n’Roll[]
Neben den oben genannten wichtigsten Spielarten des klassischen Rock’n’Roll gab es noch eine Anzahl von lokalen Stilen, häufig mit stark folkloristischem Einschlag. Wenige davon brachten überregionale Erfolge hervor, wie etwa die Titel von Ritchie Valens, dem wichtigsten Vertreter eines Latino-Stiles, der im Raum Los Angeles, Süd-Texas und New Mexico unter der diskriminierten spanischsprachigen Bevölkerung verbreitet war und zum Teil auch in spanischer Sprache gesungen wurde.
Im Mississippi-Delta wiederum waren es Musiker der franko-kanadischen Minderheit aus den Sumpfregionen Louisianas, den „Cajuns“, die ihre traditionelle Fiddle- und Akkordeonmusik ab etwa 1957 mit dem Rhythm and Blues und mit dem Rock’n’Roll verbanden. Überregionale Hits waren dieser äußerst lebendigen und vielfältigen Cajun-Rock Szene leider nicht beschieden.
Die populäreren Rhythm-and-Blues-Musiker aus New Orleans beeinflussten wiederum die Musikszene auf Jamaica, wo man die US-Radiostationen aus Louisiana empfangen konnte. Auf diese Weise entstand in den 50er-Jahren eine Mischung aus New-Orleans-Rhythm-and-Blues und jamaikanischer Folklore, wie dem Mento. Aus dieser Mischung entwickelte sich Anfang der 60er-Jahre dann der Ska und später der Reggae.
Auch die sogenannte „Calypso-Musik“ sei hier erwähnt, die Mitte der 50er-Jahre von Harry Belafonte erfunden wurde. Belafonte stammte eigentlich aus New York City, und sein Karibik-Akzent war nicht echt. Aber er bewies ein feines Gespür für den Markt, der in den 50er-Jahren in einer Art erster „Ethno-Welle“ nach Südseeromantik und Exotischem verlangte. Dies beschied seinem 1956 veröffentlichten Debut-Album Calypso einen sensationellen Erfolg. Seine Musik ist, wenn überhaupt, eher in die Pop- und Unterhaltungs-Ecke des Rock’n’Roll einzuordnen.
Schließlich setzte ab etwa 1957 mit der massenmedialen Verbreitung der verschiedenen regionalen Rock’n’Roll-Stile ein Prozess der gegenseitigen Beeinflussung ein. Die Konturen der regionalen Stile verwischten zusehends. Die so entstandene Mainstreamform des Rock’n’Roll verband nicht selten Elemente von zwei, drei oder mehr verschiedenen Spielarten. So vermischten Gene Vincent and the Bluecaps ihren Rockabilly bruchlos mit Elementen aus dem Doo Wop, Buddy Holly, ursprünglich im Texas-Rockabilly zu Hause, fügte seiner Musik neben Doo Wop-Elementen auch noch Chicago-Grooves à la Bo Diddley hinzu. Schließlich sind viele Rock’n’Roll-Interpreten der „zweiten Stunde“, Interpreten also, die erst ab 1957 in die Öffentlichkeit traten, nicht mehr eindeutig einer der Rock’n’Roll-Spielarten zuzuordnen. Es sind Interpreten des Mainstreams.
Rock’n’Roll-Revival/Rockabilly-Revival[]
Anfang der 60er[]
Elvis hörte auf, Rock’n’Roll zu spielen und ehemalige Rockabilly-/Rock’n’Roll-Bands stiegen wieder auf Country um. Die Beatles traten ins Rampenlicht. Das sollte eigentlich das Ende des Rock’n’Rolls sein (Buddy Hollys Tod 1959 wird auch als der „Tag, an dem die Musik starb“ bezeichnet). 1965 war der Rock’n’Roll am absoluten Tiefstand. Nur wenige Clubs und Bars spielten noch Rock’n’Roll.
Ende der 60er/Anfang der 70er[]
Bill Haleys „Shake, Rattle And Roll“ kam wieder in die britischen Charts. Plötzlich war es wieder „hip“, alte Teddy-Boy-Klamotten zu tragen, und sämtliche Clubs spielten Rock’n’Roll. Viele Bands ahmten die alten „Helden“ der 50er nach und spielten den Rock’n’Roll. Shakin' Stevens & The Sunsets kam in den Charts. Das war der Beginn einer neuen Rock’n’Roll- Generation. Dies wird als „Rock-’n’-Roll-Revival“ bezeichnet.
Mitte der 70er[]
Bands wie Crazy Cavan oder „Matchbox“ veränderten den alten Spiel-Stil des Rock’n’Rolls und kreierten ihren eigenen. Die Gitarre trat mehr im Vordergrund auf. Der Rhythmus wurde schneller. Die Hälfte aller Songs beschäftigten sich vom Inhalt mit der alten Teddy-Boy-Szene aus England. Diese neue Rock’n’Roll-Spielweise nennt man auch „Teddy Boy Rock’n’Roll“. Sie findet heute immer noch zahlreiche Anhänger, wie etwa die deutsche Band Foggy Mountain Rockers.
Anfang der 80er[]
Plötzlich trat eine Band auf, die Musikgeschichte schrieb, nämlich die Stray Cats. Sie coverten alte Rockabilly-Klassiker (z.B. »Baby Blue Eyes« von Johnny Burnette) und spielten eigene. Sie veränderten den ursprünglichen Rockabilly aus den 50ern und spielten alte Klassiker mit ihrem eigenen Stil. Diese neue Rockabilly-Spielart wird heute auch als „Neo Rockabilly“ bezeichnet. Das Auftreten des Neo Rockabilly durch die Stray Cats bezeichnet man auch als „Rockabilly Revival“.
Erst durch den Rock’n’Roll- und Rockabilly-Revival fingen Bands wieder an, Rock’n’Roll und Rockabilly zu spielen.
Neo Rockabilly Bands: Stray Cats, Dick Brave, Rockabilly Mafia, Dave Philips, Boptails, Boppin B'.
Teddy Boy Rock’n’Roll: Crazy Cavan, Shakin' Stevens & The Sunsets, Freddie Fingers Lee, Matchbox, Flying Saucers, Teencats.
Als „Authentic Rockabilly“ wird die Musikrichtung beschrieben, die sich streng an den Stil der 50er anhängt. Viele bezeichnen den „Teddy Boy Rock’n’Roll“ außerdem noch als „British Rockabilly“.
Außerdem wurde durch den Rockabilly-Revival eine weitere neue Stilrichtung erfunden, nämlich Psychobilly, eine Mischung aus Punk und „Neo Rockabilly“ (bzw. je nach Bands auch Einflüssen von 50s Rockabilly Bands). Bands: Meteors, Nekromantix. Neben dem Psychobilly sind noch weitere Stilrichtungen des Neo Rockabilly entstanden: Hellbilly, Punkabilly, Alkabilly.
Bands[]
Baker Knight • Bill Haley • Billy Sanders • Bo Diddley • Buddy Holly • Carl Perkins • Chuck Berry • Dick Glasser • Eddie Cochran • Elvis Presley • Fats Domino • Gene Vincent • Jerry Lee Lewis • Johnnie Allan • Johnny Cash • Johnny Otis • Larry Williams • Little Richard • Paul Würges • Peter Kraus • Richard Berry • Ritchie Valens • Ronnie Self • Ted Herold • The Big Bopper • Tommy Kent