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Eine Schallplatte ist eine meist kreisrunde und in der Regel schwarze Scheibe, die als analoger Tonträger für Schallsignale dient.

Umgangssprachlich ist seit etwa den späten 1980er Jahren das Wort Vinyl (vom Material Polyvinylchlorid, PVC) in Gebrauch, vorher wurde vor allem Platte oder Scheibe gesagt, noch früher erfolgte die Benennung nach dem Wiedergabegerät: Grammophon­platte. Nach dem Material wird die Schallplatte als Vinylplatte, Vinylscheibe, Schellackplatte, Schellackscheibe benannt.

Die Signale sind in einer vom Rand der Platte zum Mittelpunkt verlaufenden, spiralförmigen Rille gespeichert, deren Flanken die Schallschwingung des gespeicherten Signals abbilden. Bei der Wiedergabe wird die Abtastspitze eines Tonabnehmers entsprechend ausgelenkt. Die Rückverwandlung in hörbare Schallsignale kann rein mechanisch über eine Membran und einen Schalltrichter oder – bei heute üblichen Plattenspielern – auf elektromechanischem Weg mit anschließender elektronischer Verstärkung erfolgen.

Technische Daten[]

Die Schallspeicherung erfolgt mechanisch durch Aufzeichnen des Schalls in einer spiralförmigen Rille und gehört zu den Nadeltonverfahren. Zur Wiedergabe können unterschiedliche mechanische oder elektrische Tonabnehmersysteme verwendet werden.

Formate[]

Die technische Ausführung der Schallplatte wurde während ihrer Entwicklung ständig verändert, um Spieldauer, Frequenzgang und Haltbarkeit zu verbessern. Die Formate wurden von Anfang an in Zentimetern festgelegt, die englischen Inch-Bezeichnungen sind nur grobe Näherungen; man beachte:

  • tatsächlicher Durchmesser 17,5 cm: englische Bezeichnung: „7 Inch“ (2,8 mm Abweichung)
  • tatsächlicher Durchmesser 25,0 cm: englische Bezeichnung: „10 Inch“ (4 mm Abweichung)
  • tatsächlicher Durchmesser 30,0 cm: englische Bezeichnung: „12 Inch“ (4,8 mm Abweichung)

Neben diversen Sonderformaten konnten sich einige Formate als Standard etablieren. Die folgenden sind bei gegenwärtigen Veröffentlichungen anzutreffen:

  • Single: Durchmesser: 17,5 cm; Mittelloch 1½″ bzw. 38,1 mm, auch 7 mm; Abspieldrehzahl: meistens 45 min−1, selten auch 33⅓ min−1; Spieldauer (bei 45 min−1) etwa 4 bis 5 Minuten pro Seite.
  • 10″-Single: Durchmesser: 25,0 cm; Mittelloch: 7 mm; Abspieldrehzahl: meistens 45 min−1, in den 1960er bis 70er Jahren häufig auch 33⅓ min−1 oder 78 min−1 (Schellackplatte, etwa 3 Minuten pro Seite). Das 10″-Singleformat wird nur noch sehr selten für neue Veröffentlichungen gewählt.
  • Maxi-Single (Twelve-Inch): Durchmesser: 30,0 cm; Mittelloch: 7 mm; Abspieldrehzahl: meist 45 min−1, weniger auch mit 33⅓ min−1, sehr selten Kombinationen beider Geschwindigkeiten auf einer Schallplatte (A- und B-Seite, z. B. ″Yello″); Spieldauer bis etwa 16 min/Seite. Schellackplatten mit 78 min−1 dieses Durchmessers hatten etwa 5 Minuten Spieldauer pro Seite.
  • Extended Play (EP): Durchmesser: 17,5 cm oder 30,0 cm; Mittellöcher wie Single oder Maxi-Single; Abspieldrehzahl: 45 min−1 oder 33⅓ min−1; Spieldauer 5 bis 8 (30 cm: bis 15) Minuten pro Seite. Die EP stellt ein Zwischenformat zwischen Single und Langspielplatte dar.
  • Long Play/Langspielplatte (LP): Durchmesser: 30,0 cm, früher auch 25,0 cm; Mittelloch: 7 mm; Abspieldrehzahl: 33⅓ min−1, selten auch 45 min−1; Spieldauer etwa 20 bis 25 Minuten pro Seite. Kurzzeitig wurden auch Langspielplatten mit 16⅔ min−1 hergestellt, die bis zu 60 Minuten Spielzeit pro Seite erreichten. Diese Platten waren aufgrund ihrer eingeschränkten Tonqualität nur für Sprachaufnahmen, etwa Hörspiele gedacht, konnten sich aber nicht durchsetzen, da nur wenige Plattenspieler die zugehörige Einstellung aufwiesen. Ihre Herstellung endete rasch, so dass sie sehr selten sind. Langspielplatten für besondere Verwendungszwecke (Wiedergabe von vorproduzierten Rundfunksendungen usw.) wurden, insbesondere in den USA, auch mit einem Durchmesser von 16″ (etwa 40,6 cm) und einer Drehzahl von 33⅓ min−1 hergestellt, ihre Spieldauer betrug um 30 Minuten pro Seite.

Spieldauer[]

Die Spieldauer einer LP-Seite mit 33⅓ min−1 ist durch die technischen Vorgaben und die gewünschte Klangqualität begrenzt. Ohne Klangverlust sind Spielzeiten bis zu 25 Minuten möglich. Spielzeiten bis zu etwa 28 Minuten je Seite kommen im Pop- und Rockbereich jedoch durchaus vor, in Einzelfällen auch über 30 Minuten. Je „lauter“ man den Inhalt eingraviert, desto weniger Spielzeit steht zur Verfügung. Auch ein hoher Bassanteil wirkt sich hier nachteilig aus, da er größere Auslenkungen beansprucht. Um eine möglichst hohe Tonqualität zu erreichen, vermeidet man es, zu weit nach innen zu schneiden. Insbesondere bei Klassikplatten ist das auffällig. Letztlich ist es so möglich, sehr unterschiedliche Schwerpunkte bei der Optimierung zu setzen bzw. entsprechende technische „Philosophien“ zu vertreten. Den Lautstärkeunterschied nimmt man besonders gut zwischen Hit-Samplern und Alben wahr. Ein Musiktitel auf einem Album ist bei unveränderter Lautstärkeeinstellung des Verstärkers erheblich lauter als derselbe Titel auf einer Hit-Kompilation, auf die pro Seite zehn Titel gepresst werden. Noch größer ist der Dynamikunterschied bei zeitgenössischen Techno-, Bigbeat-, Trance- und Goa-Schallplatten, die grundsätzlich in LP-Größe gepresst werden, aber nur einen Titel pro Seite enthalten. Diese nur für DJs produzierten Clubtitel sind besonders laut aufgenommen, weil entsprechend viel Platz für die Rille auf der Schallplatte zur Verfügung steht.

Der französische Hersteller Trimicron trieb das Ganze 1974 auf die Spitze und brachte unter seinem Namen LPs heraus, die eine Spieldauer von über 53 Minuten pro Seite aufwiesen. Die Qualität war entsprechend minderwertig, denn diese Spielzeit ließ sich nur durch extrem engen Rillenabstand und niedrigen Pegel erreichen.

Lebensdauer[]

Eine Vinyl-Schallplatte hat – im Gegensatz zu digitalen Audiomedien – bei entsprechender Pflege und richtiger Lagerung eine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit. Das Abspielen ist durch die Reibung der Nadel an den Rillenflanken im Zusammenwirken mit Staub jedoch nie ganz verschleissfrei.